DaZ-Konzept

1.    Leitidee und Ziele der Sprachförderung

Fast alle Kinder kommen schon vor der Schulzeit mit mehr als einer Sprache in Kontakt: durch Medien, in ihrer nahen Umgebung oder durch zwei Familiensprachen. Viele Kinder lernen Deutsch neben oder nach einer anderen Sprache. Die Grundschule ist Fundament und erste Schaltstelle für Bildungsfortschritt und Lebenschancen. Daher ist es das Ziel unserer Fördermaßnahmen, Schüler möglichst schnell die sprachlichen Grundlagen der deutschen Sprache zu vermitteln, um ihnen eine erfolgreiche Teilhabe am Unterricht, am Schulleben und im Alltag zu ermöglichen. Die Förderung der sprachlichen Kompetenzen sorgt auch dafür, dass die Schüler leistungsmäßig besser abschneiden und in ihren sprachlich-kognitiven Fähigkeiten gefördert werden. Zur Stärkung der sprachlichen Identität und der Lernmotivation werden die sprachlichen Kompetenzen unserer Schülerinnen und Schüler in ihrer Erstsprache im Sprachförderunterricht gerade zu Beginn immer wieder miteinbezogen. So erleben sich die Kinder auch immer wieder in einer sprachkompetenten Rolle.

 

2.    Organisation des Sprachförderunterrichtes

Der Sprachförderunterricht erfolgt an unserer Schule auf unterschiedliche Weise:

Innere Differenzierung
Offene Unterrichtsformen
Partner- und Gruppenarbeit der Schüler
Differenzierte Arbeitsmaterialen und gezielter Einsatz von Medien zur Unterstützung des Spracherwerbs
Teamteaching
Äußere Differenzierung
Förderunterricht laut Stundentafel (jahrgangsgebundene und jahrgangsübergreifende Fördergruppen)
Kleingruppenarbeit parallel zum Klassenunterricht (Teamteaching)

 

 

3.    Durchführung und Dokumentation

Der Sprachförderung liegt die Sprachprofilanalyse nach Prof. Wilhelm Grießhaber zugrunde, die hilft:

festzustellen, wo die einzelnen Schülerinnen und Schüler im Spracherwerb stehen
und so die Planung der Fördermaßnahmen gezielt abzuleiten.

Mit Hilfe der von den Schülern verfassten Texte und mündlichen Erzählungen wird eingeschätzt, welche sprachlichen Fähigkeiten das betreffende Kind bereits erworben hat und welche Förderung in diesem Stadium sinnvoll ist. Dabei bezieht sich die Beschreibung des jeweiligen Profils auf die Stellung des Verbs im Satz. In den Bereichen Wortschatz, kommunikative Fähigkeiten, Grammatik und Texte lesen und verstehen werden so passgenaue Fördermaßnahmen und Angebote abgeleitet. Diese Art der Förderung geschieht im Förderunterricht (äußere Differenzierung).

Die Lehrkraft erstellt für jeden Schüler dazu einen Sprachprofilbogen (siehe Anlage). In regelmäßigen Abständen wird der jeweilige Sprachstand der Schüler kontrolliert und die Fördermaßnahme angepasst. Somit wird auch der Lernfortschritt immer wieder kontrolliert und evaluiert.

Gleichzeitig dient der Sprachprofilbogen zur Dokumentation der Fördermaßnahmen.

Inhaltlich orientiert sich die Förderung auch an sachkundlichen Bereichen, um den Schülern zu helfen, komplexe unterrichtliche Inhalte besser zu verstehen und sich ihre Umwelt zu erschließen. Außerdem wird so ein besserer Übergang an die naturwissenschaftlichen Fächer in den weiterführenden Schulen gewährleistet.

Schüler, die keinerlei Kenntnisse der deutschen Sprache besitzen, werden durch den Einsatz von Bild- und Wortmaterial intensiv im Aufbau des Wortschatzes unterstützt und anschließend in die reguläre Sprachförderung mit der Sprachprofilanalyse integriert.

 

 

4.    Inhalte

Folgende Themen eignen sich aus unserer Sicht besonders für die Wortschatzerarbeitung im Sprachförderunterricht:

  • Meine Klasse – meine Schule
  • Ich und Du
  • Essen und Trinken
  • Familie
  • Einkaufen
  • Berufe
  • Gefühle
  • Natur
  • Tiere
  • Jahr, Tag, Zeit
  • Wohnen
  • Feste feiern

 

Sprachstrukturelle und grammatische Inhalte werden in folgender Reihenfolge erarbeitet[1]:

  • Wortschatz
  • Genusserarbeitung
  • Numerus der Nomen
  • Kasus der Nomen
  • Possessivpronomen
  • Personalformen
  • Formenbildung der Verben
  • Adjektivflexion
  • Präpositionen

[1] Vgl. Handreichung derdiedas, Deutsch-Lehrwerk für Grundschulkinder mit erhöhtem Sprachförderbedarf (2011) Berlin. Cornelsen